Anlässlich 40 Jahre
Pädagogik Schiff noah
Die Reise geht weiter
2013
Netzwerktagung
„High Risk – Veränderung
mutig steuern“
2016
Projekt
„Welcome to Life“
2019
Netzwerktagung
„Multiperspektivische Prozesssteuerung mit Grenzgänger:innen“
2023
Mit dieser Netzwerktagungsreihe wollen wir den nächsten Schritt auf der Reise hin zu einer synchronen Haltung setzen, um in einer Co-Produktion Systemübergänge mit Systemgänger:innen zu gestalten.

Station 1
Netzwerktagung
Systemgänger:innen in der
Kinder- und Jugendhilfe
Haltungen und Co-Produktion
Multiprofessioneller Dialog
zur Co-Produktion
von Systemübergängen
Europahaus Wien
Linzer Straße 429 | 1140 Wien
4. Oktober 2023
14:00 bis 21:00 Uhr
Einlass ab 13:00 Uhr

Station 2
Co-Produktion
Co-Produktion von Übergangsprozessen
für Systemgänger:innen
Im LoCo-Motion-Train modulieren wir
miteinander Systemübergänge
Auf dem Weg zur
Co-Produktion
Am Hauptbahnhof 1 | 1100 Wien
5. Oktober 2023
09:18 bis 13:19 Uhr
Treffpunkt ab 08:50

Station 3
Fachtagung
Systemgänger:innen und
Careleaver:innen
Leaving Care als
Übergangsprozess
Aktuelle Standortbestimmung und
zukünftige Perspektiven
für Careleaver:innen
Universität Klagenfurt
Universitätsstraße 65/67 | 9020 Klagenfurt
5. Oktober 2023
15:00 bis 18:15 Uhr
Einlass ab 14:30 Uhr
Station 1
Netzwerktagung
14:00 – 14:15 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
14:15 – 18:00 Uhr
Inputs, Facts, interaktiver multimedialer Dialog mit Pause
18:00 – 18:30 Uhr
Zusammenführung und Übergang zum Dinner
19:00 – 21:00 Uhr
Interaktives Dinner mit Netzwerktagungsabschluss
Station 2
Co-Produktion
09:18 Uhr Abfahrt
des LoCo-Motion-Trains IC735
09:20 – 13:19 Uhr
Gemeinsames Modulieren von Systemübergängen und
der Co-Produktion
von Prozesssteuerungen mit Systemgänger:innen
Für Übernachtungsgäste
14:00 – 14:45 Uhr
Check-in Hotel Plattenwirt
Friedelstrand 2 | 9020 Klagenfurt
15 Minuten Fußweg zu Station 3
Station 3
Fachtagung
15:00 – 15:15 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
Hörsaal 1
15:15 – 15:55 Uhr
Stephan Sting, Georg Streissgürtl, Julia Weissnar
Die Bedeutung von Familie und informellen Beziehungen
im Übergang aus der Kinder- und Jugendhilfe
15:55 – 16:35 Uhr
Carina Kofler, Josef Schneider
Professionelle Unterstützung und Vernetzung von Careleaver:innen
– die Care Leaver-Anlaufstelle Klagenfurt
16:35 – 17:00 Uhr
Pause
17:00 – 18:00 Uhr
Patrick Frottier, Wolfgang Haydn
Von „leaving care“ zu „transition“. Risiken, Fallen und Chancen von jungen Erwachsenen
im Übergang aus der Kinder- und Jugendhilfe
Bei gebuchtem Abendessen
18:30 Uhr
UNI.WIRT Klagenfurt
Nautilusweg 11 | 9020 Klagenfurt
Für die Netzwerktagung „High Risk – Veränderung mutig steuern“ 2013 wurde eine von individueller bis hin zu soziokultureller Ebene reichende und 6 Risikofaktoren (Factors) umfassende „Netzwerkskizze*“ für Kinder und Jugendliche at high risk entwickelt.
Im Zuge der 2019 stattgefundenen Tagung „Multiperspektivische Prozesssteuerung mit Grenzgänger:innen“ wurden die für die jeweiligen Faktoren relevanten (Hilfe)Systeme für die Betreuung und Begleitung von Grenzgänger:innen erhoben.
Ausgehend von der lebensweltnahen zentralen Schnittstelle der Sozialpädagogik wird in dieser Netzwerktagungsreihe der Frage nachgegangen, wie durch Co-Produktion der (Hilfe)Systeme an den Faktorschnittstellen aus Systemsprenger:innen Systemgänger:innen werden können.
Wir wissen was sie tun, doch stoppen können wir sie selten.
Aus unseren Daten (Studie 2022) konnten bei 89 Kindern und Jugendlichen folgende Verhaltensweisen im kommunalen Raum beschrieben werden.
-
56% der Kids zeigen provokatives Verhalten in der Öffentlichkeit.
-
25% der Kids haben eine Wegweisung vom zu Hause, aufgrund aggressiven, bedrohlichen Verhaltens gegenüber der Familie.
-
39% zeigen Gewalt gegenüber anderen, vorrangig mit der Peergroup.
-
26% zeigen Vandalismus im öffentlichen Raum.
-
36% zeigen delinquente Verhaltensweisen (Stehlen, Raub).
-
18% der Kids zeigen inadäquate sexualisierte Verhaltensweisen, bei der Hälfte davon besteht der Verdacht auf Prostitution.
69% der betreuten Kids im Arbeitskreis Noah 2022 zeigen delinquente Verhaltensweisen!
- Bei 25% der bereits strafmündigen Jugendlichen gibt es bereits Gerichtliche Auflagen und es liegen Strafverfahren vor.
- 9% haben bereits Hafterfahrungen.
Im Vergleich zu 2020 zeigt sich ein Anstieg delinquenter (strafrechtlich relevanter) Verhaltensweisen von 65% auf 69%.
Gezählt wurden alle Kinder/Jugendlichen (n-89), mit bereits getätigten delinquenten Verhaltensweisen, unabhängig vom Alter.
Quelle: Verlaufsstudie at high risk – Arbeitskreis Noah 2022 eine Evaluation
Im Anschluss an die Tagung finden Sie hier die erarbeiteten Inhalte.
Anhand einer Studie im Arbeitskreis Noah konnten 2022 bei 89 Kindern & Jugendlichen folgende Daten erhoben werden:
Schule

- 53% gehen regelmäßig in die Schule
- 37% der unterrichtspflichtigen Kinder verweigern den Schulbesuch völlig
- 10% manchmal
Ausbildung

- 43% der Ausbildungspflichtigen gehen keiner offiziellen Tagesstruktur nach
- 57% sind mind. in Lehrstellen, Kursen oä. gemeldet
- 51% der nicht mehr schulpflichtigen Jugendlichen haben keinen Schulabschluss
Im Anschluss an die Tagung finden Sie hier die erarbeiteten Inhalte.
Das in der Betreuung als problematisch und herausfordernd erlebte Verhalten zeigt sich in den Einrichtungen des Arbeitskreis Noah* dadurch, dass
- 38% der Kinder/Jugendlichen die Betreuer:innen wiederholt verbal bedrohen und beleidigen, 18% gegenüber Gleichaltrigen.
- 20% tätigen wiederholt körperliche Übergriffe gegenüber Betreuer:innen und 37% gegenüber Gleichaltrigen.
- 8% zeigen inadäquates sexualisiertes Verhalten gegenüber Betreuer:innen und 20% gegenüber Gleichaltrigen.
Zusätzliche Zerstörungen und Impulsdurchbrüche führen zu regelmäßigen Polizeieinsätzen.
* Studie 2022, Erfassung der Daten von 89 „Kids“ zwischen 8-20 Jahren
Quelle: Verlaufsstudie at high risk – Arbeitskreis Noah 2022 eine Evaluation
Im Anschluss an die Tagung finden Sie hier die erarbeiteten Inhalte.
Unser Sozialpädagogisches Umfeld ist geprägt von Belastenden Ereignissen.
Unsere Klient:innen zeigen:
Selbstverletzendes Verhalten, haben suizidale Tendenzen und sind Mehrfachtraumatisiert.
– Wir sind keine Klinischen Psycholog:innen und davon arbeiten zu wenige in unseren Teams!
Es kommt zu Akutaufnahmen, teilweise lebensbedrohlich durch Risikokonsum von Drogen. Davon sollen wir sie wegbekommen.
– Wir sind nicht ausgebildet als Drogenberater und Suchtbegleiterinnen!
Wir sollen einschätzen wie beeinträchtigt sie sind und darauf achten, dass sie verschriebene Medikamente einnehmen.
– Wir sind keine Ärzt:innen!
Die Gesellschaft ist sauer weil wir angeblich Kuschelpädagogik machen.
– Wir sind weder die Polizei noch Justizwachebeamte.
Die Kinder- und Jugendhilfe ist das größte Handlungsfeld im Bereich Soziale Arbeit und Sozialpädagogik. Gleichzeitig mit massivem Fachkräftemangel.
Im Anschluss an die Tagung finden Sie hier die erarbeiteten Inhalte.
Diagnosen ICD 10
Problematische Familiäre Faktoren und das Aufwachsen in dysfunktionalen Beziehungen zeigte sich in unserer Studie ( Arbeitskreis Noah 2022) als folgende ICD10 Diagnosen bei 89 erfassten Kinder/Jugendlichen.
Posttraumatische Belastungsreaktionen, Störungen des Sozialverhaltens, hyperkinetische Störungen, Bindungsstörungen und affektive Störungen liegen im Vordergrund.
Diagnosenhäufigkeit nach ICD10, Arbeitskreis Noah Studie 2022
Drogenkonsum
Alkohol (68%), Tabak (56%) und Cannabis (52%) wird am häufigsten konsumiert.
Bereits bei der Gruppe der 8-12jährigen konsumieren 23,5% Alkohol und Tabak. Problematisch zeigt sich der Mischkonsum von chemischen Substanzen mit diversen Tabletten vorrangig Benzodiazepam. Zum aktuellen Zeitpunkt der Zählung 2022, gab es acht Jugendliche mit wiederholtem Hochrisikokonsum, also Substanzmissbrauch, der lebensrettende Maßnahmen notwendig machte. Eine Jugendliche verstarb.
Konsum illegaler Substanzen und Mischkonsum, Arbeitskreis Noah Studie 2022
8-12 Jährigen (n17) |
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13-15 Jährigen (n29) |
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16-20 Jährigen (n43) |
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Konsumverhalten und Substanz, Arbeitskreis Noah Studie 2022
Im Anschluss an die Tagung finden Sie hier die erarbeiteten Inhalte.
Sieht man sich die Lebensgeschichten von Kindern in der „Fremdunterbringung“ an, sehen wir gehäuft Jugendliche, deren Kindheit geprägt war durch mehrere Faktoren, wie missbräuchliche und dysfunktionale Beziehungen, emotionale Unterversorgung, Verwahrlosung usw. Sie stammen Großteils aus sogenannten Multiproblemfamilien.
Ihr Weg in der Kinder- und Jugendhilfe beginnt nach der Abnahme, raus aus dem gewohnten Familiensystem, hin in eine fremde Einrichtung „WG“. Dort wird die angebotene Beziehung der Betreuer:innen und der Helfersysteme auf die Probe gestellt.
Aus erhobenen Daten der Arbeitskreis Noah Studie 2022 (89 Kinder/Jugendliche zwischen 8-20 Jahren) zeigten sich in der Familie eindeutige Faktoren, die auf Traumata und dysfunktionale Beziehungen hinweisen.
Neben „Trennung der Eltern“ zeigten sich folgende belastende Faktoren:
Bei 40% gibt es eine Suchterkrankung eines Elternteiles,
bei 38% liegt eine psychische Erkrankung eines Elternteiles vor,
bei 46% konnte direkte körperliche Gewalt dem Kind gegenüber erhoben werden, davon bei 12% mit sexuellem Missbrauch.
Im Anschluss an die Tagung finden Sie hier die erarbeiteten Inhalte.